Die Zeit vergeht so schnell wie jedes Jahr vor Weihnachten – vielleicht sogar noch schneller. Äusserlich ist alles wie immer: Weihnachtsmärkte, Lichterketten, der schön geschmückte Adventskranz – und dieses Jahr sogar verschneite Häuser, Strassen und Wälder zum Adventsbeginn!
Doch eigentlich müsste es heissen: jedes Jahr neu. Denn wir bleiben hoffentlich nicht die gleichen, sondern verändern uns und wachsen innerlich. Vielleicht nur wenig, aber doch. Denn Advent und Weihnachten sind nur dann von tieferer Bedeutung, wenn wir den Mut haben, in unser Inneres zu schauen, ehrlich unser Leben zu betrachten – und als anderer Mensch weiterzugehen.
Früher war die Adventszeit eine Zeit des Fastens, auch um den Charakter der inneren Vorbereitung auf Weihnachten hervorzuheben. Wenn wir uns auf etwas vorbereiten und uns darauf freuen, können wir diesen Moment, wenn er dann da ist, mehr geniessen – denn die Dankbarkeit ist ein Teil des Glücks. Wesentlich dabei ist, dass wir in Beziehung bleiben mit dem, der uns trägt, der an Weihnachten in der Krippe unserer Herzen seinen Platz finden möchte – der uns unendlich liebt.
In der Erwartung und mit dieser Liebe des neugeborenen Jesuskindes können wir unsere Aufgaben des Lebens angehen. Er wird auf die Welt kommen und ist schon da – er, der den Frieden bringt. Den Frieden, der in der Welt so nötig ist.
Gott selbst ist das Gute. An diesem vollendeten Guten haben wir Anteil, dieses Gute sollen wir weiterschenken. Ja, es hängt an jedem von uns, ob ein wenig mehr Frieden in der Welt ist. In Wirklichkeit aber hinge es an jedem Menschen dieser Welt. Doch nicht jede/r will oder kann diesem Appell folgen – der Mensch ist grundsätzlich ein kompliziertes Wesen. Was man jedoch selbst als richtig erkannt hat, das sollte man versuchen zu tun.
Gott lädt jeden Menschen immer wieder neu ein, ihn zu suchen. Ganz besonders auf dem adventlichen Weg zu Weihnachten hin, wo er uns mit der Liebe des göttlichen Kindes empfangen wird.
Priska Machuzhak-Loepfe, Seelsorgerin