Voller Vorfreude bestiegen gut dreissig Kinder und vier Erwachsene am Samstagmorgen den Car. Noch etwas müde, aber dankbar darüber, dass ein Ausflug als Gruppe überhaupt wieder möglich ist. Vorbei am Vierwalstättersee, öffnete sich uns der Blick auf die Innerschweizer Berge. Das Wetter versprach einen schönen Tag. In Flüeli Ranft angekommen stärkten wir uns mit einem feinen Znüni für die bevorstehende eineinhalbstündige Führung: „Auf den Spuren des Bruder Klaus“. In zwei Gruppen aufgeteilt, machten wir uns mit zwei rüstigen Seniorinnen auf den Weg, vieles über das Leben und Wirken von Dorothe und Niklaus von Flüe zu erfahren. Es war eine kleine Zeitreise zurück ins Mittelalter. Die einfachen Holzhäuser, spärlich eingerichtet, liessen uns erahnen, wie das Leben einer Familie wohl damals ausgesehen hat. Sehr eindrücklich und kompetent wurde uns über viele Details aus dem Lebens unseres Nationalheiligen berichtet.
Während des Abstieges in den Ranft, bekamen wir alle eine Schnur, um für jeden Menschen der uns am Herzen liegt einen Knoten zu machen. Schweigend stiegen wir den steilen Weg zur Klause hinab. Unsere Schnüre durften wir vor dem Altar in der Ranftkapelle in eine Box legen, wo alle Schnüre der Pilger gesammelt werden. Später feierten wir eine Wortgottesfeier in der wunderschönen Unteren Ranftkapelle. Mit knurrenden Bäuchen mussten wir den steilen Weg wieder angehen und einen Picknickplatz suchen. Wir hatten Glück und wir durften das Feuer einer Familie übernehmen und direkt unsere Würste und Schlangenbrote in die Glut halten. Nach der ausgiebigen Mittagspause folgten wir dem Visionenweg hinunter nach Sachseln. Der Weg führte uns durch Wald und Wiesen. Vieles gab es in der Natur zu bestaunen. Die Skulpturen zu den Visionen von Bruder Klaus luden uns jeweils zu einer kurzen Rast und zu einer Besinnung ein. Gut gelaunt und mit müden Beinen erreichten wir Sachseln, wo gerade die Dorfmusik ihre Erstkommunionskinder zur Kirche begleitete. Auf dem Dorfplatz durften wir noch ein kühles Glacé geniessen, bevor uns der Bus wieder abholte. Voller Eindrücke, tollen Erlebnissen und einer gestärkten Gemeinschaft verabschiedeten wir uns abends in St. Anton.
Heidi Hürlimann